BürgerEnergie Thüringen - Verwaltung von Energiegenossenschaften
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Version vom 15. Februar 2014, 13:37 Uhr
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Verwaltungssoftware für Energiegenossenschaften in Thüringen
Programm
Termin: Mittwoch, 22.1.2014, 15 - 18 Uhr
Ort: Konferenzraum der Deutsche Kreditbank (DKB), Niederlassung Erfurt, Anger 30, 5. Obergeschoss
Ablauf:
- 1. Begrüßung
- Herr C. Prechtl, BürgerEnergie Thüringen e.V.; Herr J. Sturm, DKB
- 2. Rechtliche Anforderungen an die Mitgliederverwaltung einer Genossenschaft, Prüfungsverband der Thüringer Wohnungswirtschaft (PTW)
- Herr Elfrich und Frau Dithmar
- 3. Steuerliche Aspekte der Mitgliederverwaltung
- StB Henn, PTW
- Pause
- 4. Unternehmenspräsentation eueco GmbH
- Herr Baur
- 5. Unternehmenspräsentation GenoData EDV-Systeme GmbH, 76829 Landau
- Herr Robert Knoll
Bericht und Ergebnisse
Teilnehmer: 25
Frau Dithmar (PTW): rechtliche Aspekte
- Erwerb Mitgliedschaft:
- Unterzeichung Satzung bei Gründung;
- Antragstellung und Genehmigung durch Vorstand (Formulare für Erstbeitritt und Erhöhung nötig),
- Vorstand kann sowohl Aufnahme als auch Erhöhung aus billigen Gründen ablehnen
- dann Eintrag in Mitgliederliste und Information an neues Mitglied
- Übertragung der Mitgliedschaft durch Erbe oder Verkauf kann durch Satzung ausgeschlossen werden
- wesentliche Rechte und Pflichten des Mitglieds:
- i.d.R Wahl des Aufsichtsrats und Verwendung Jahresüberschuss in Generalversammlung,
- kein Eingriff in Geschäftsführung des Vorstandes zulässig
- Generalversammlung mind. 1x jährlich möglichst vor 30.6.
- Ende der Mitgliedschaft:
- Ausscheiden: Kündigung: beachte Kündigungsfrist sowie ggf. Mindestkapitalregelung in Satzung
- Ausschluss: z.B. bei Konkurrierendem Verhalten gegenüber Genossenschaft
- Tod, Insolvenz: ggf. in Satzung geregelt.
- Grund des Endes der Mitgliedschaft muss in Liste vermerkt werden
- Auseinandersetzungsguthaben entspricht i.d.R. den Geschäftsguthaben des Mitglieds,
- Auszahlung 6 Monate nach Beeindigung
Herr Henn (PTW): steuerliche Aspekte
- Prüfungsverband Thüringer Wohnungsunternehmen e.V. (PTW)
- typische Bilanz EnG:
- Aktiva: PV-Anlagen (Abschreibung über 20 Jahre), Verbindlichkeiten aus Einspeisevergütung
- und Barvermögen
- Aktiva: PV-Anlagen (Abschreibung über 20 Jahre), Verbindlichkeiten aus Einspeisevergütung
- Passiva: Geschäftsguthaben und Verbindlickeiten aus Krediten (Zinsaufwendungen)
- typische Gewinn- und Verlustrechnung (GuV):
- + Einspeisevergütung
- - Abschreibung/Wartung/Zinsen/Verwaltung/Lohn und/oder Aufwandsentschädigung
- Vorstand: Aufwandsentschädigungen: erst nach mind. 3 monatiger Ermittlung als Pauschale möglich
- Vorstand: Lohn: i.d.R bei Summen <450 Euro: pauschale Abführung von 30% an Bundesknappschaft
- Aufsichtsrat: grundsätzlich Vergütungen
- daher zu versteuern in Steuererklärung des Aufsichtsrats
- mögliche Ergebnisverwendung, Entscheidung der Generalversammlung auf Vorschlag
- Vorstand/Aufsichtsrat:
- a) Rücklagen (satzungsmäßige Rücklagen sind ohnehin pflichtegemäß einzubehalten)
- b) Überschuss/Verlust auf neue Rechnung vortragen
- c) Ausschüttung
- Bei Ausschüttung: i.d.R. normale Gewinnausschüttung, beachte:
- a) Freistellungsaufträge sind zu berücksichtigen
- (ansonsten Abführen von Abgeltungssteuer und Soli,
- ggf. Rückerstattung für Miglied über Einkommensteuererklärung)
- a) Freistellungsaufträge sind zu berücksichtigen
- Bei Ausschüttung: i.d.R. normale Gewinnausschüttung, beachte:
- b) freigestellte Dividendenerträge müssen zentral gemeldet werden durch EnG
- c) Nichtveranlagungsbescheinigungen sind zu berücksichtigen
- d) Kirchensteuer ist zu berücksichtigen!
- zu Kirchensteuer:
- gilt ab 2015, falls in 2015 Dividendenauszahlung geplant ist
- dafür: zwischen 1.9. und 31.10 bereits Abfrage der Religionszugehörigkeit
- beim Bundeszentralamt für Steuern durch EnG
- vorher: Hinweis an Mitglieder auf Widerspruchsmöglichkeit
- bzgl. Auskunft zu Religion wegen Datenschutz
- aber: Hinweis an Mitglieder: bei Inanspruchnahme Widerspruch:
- Zwang zu Veranlagung zu Einkommenssteuererklärung
- Auch Steuerindentifikationsnummern der Mitglieder werden benötigt.
- Alternative zur Ausschüttung kann die Bildung von Rücklagen
- oder Gutschrift auf Geschäftsguthaben (auch zu versteuern) sein.
Herr Elfrich (PTW):
- PTW unterstützt Mitglieder bei diesen und anderen Anforderungen
- und steht als Ansprechpartner zur Verfügung.
- Musterschreiben werden demnächst vom Ptw bereitgestellt.
Herr Baur: EuEco
- eueco GmbH
- Corneliusstr. 12
- 80469 München
- Telefon:+49 89 | 21 55 11 820
- Mobil: +49 89 | 21 55 11 829
- E-mail: info (at)eueco.de
- Organisation und Verwaltung komplexer Bürgerbeteiligungsformen in einer Region
- über ein zentrales Portal
- Verwaltung von Genossenschaftsanteilen, Nachrangdarlehen,
- aber auch GmbH-Anteilen generieren von Schreiben und Verträgen
- (Identifikation und Einpflege über Barcodes), Unterstützung des Zeichnungsvorganges
- Zins- bzw. Dividendenverwaltung
- inklusive Vorbereitung der Auszahlung, Schnittstellen zu Finanzbuchhaltung
- (Vorbuchung und Steuerbescheinigung)
- Kunden-Accounts für Ablage von Mitteilungen, Zeichnen und Verwalten
- von Beteiligungselementen (z.B. verschiedene Anteile, Nachrangdarlehen)
- Minimieren des eigenen Verwaltungsaufwandes
- Export über abgestimmten Kontenrahmen oder Datev-Report möglich.
- auch offline-Kunden werden mit verwaltet
- (Erfahrung: über 80 Prozent neigen zum Online-Account)
- relativ hohe Kosten rechtfertigen nur eine komplexe gemeinsame Lösung
- von vielen Genossenschaften:
- Bsp. 4 Beteiligungsformen, 2000 Anleger: 3-4000 € pro Jahr
- von vielen Genossenschaften:
Herr Knoll: Genodata
- GenoData EDV Systeme GmbH
- Albert-Einstein-Straße 23
- 76829 Landau (Pfalz)
- Tel.: 06341-558955
- Mobil: 0160-7074990
- E-Mail: knoll (at) genodata.de
- www.genodata.de
- ebenfalls Funktionalität für mehrere Nutzer
- aber eher Sicht auf eine Genossenschaft,
- Verwaltung über mehrere Instanzen möglich,
- auch Einrichtung verschiedener Genossenschaften über ein System möglich,
- allerdings noch nicht so angelegt
- verschiedene Remote-Zugriffe (u.a. über Browser) möglich
- zertifizierte Software (prüfungssicher)
- Komplexe Datawarehouse-Lösung als abgespeckte Version von großen Genossenschaftslösungen
- (u.a. für Banken)
- Module zur Gremientätigkeit und Korrespondenz
- (u.a. Erstellen von Editierbaren Serienbriefen),
- Workflowsteurung,
- Einfache Lizenz: einmalige Einrichtung 850 Euro danach
- z.B. bis 500 Mitglieder 150 Euro monatlich.
- Geschätzter Aufwand für Einrichtung mehrere Energiegenossenschaften
- auf ein System 3-4 Werktage a 850 Euro.
Diskussion:
- gemeinsame Lösung nicht ausgeschlossen, hängt von Finanzierungsoption ab.
- Deutliche Erleichterung für Genossenschaftsvorstände erwartet,
- beide Software-Lösungen, vor allem Genodata beinhalten Funktionen zu angesprochenen Problemen mit Dividendenauszahlung
- beide verwalten Geschäftsanteile und Nachrangdarlehen,
- EuEco zusätzlich Anteile von GmbH u.a.
- längere Erfahrung von Genodata und IDW PS 880-Bescheinigung
- höhere Eigenkompetenz der Mitglieder bei EuEco,
- damit ggf. Entlastung und Effektivierung für Vorstände
- ggf. Gegenstand des Gespräches mit Minister Wirtschaft
- BEnG Jena noch mal auf den Zahn fühlen bzgl. Nutzbarkeit,
- Dokumentation und Entlastung der Ehrenamtlichen
- DKB fördert evtl. Einführung