Energie in Bürgerhand Weimar eG

Aus BürgerEnergie Jena Wiki

Version vom 25. Juli 2012, 16:18 Uhr von Reinhard (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Information aus TA vom 25.7.2012:

Die Gründungsmitglieder der Genossenschaft "Energie in Bürgerhand Weimar": Matthias Klauß, Rudolf Keßner, Maik Karpe, Katrin Karpe, Matthias Golle, Robert Schwarz, Jens Sturm, Jörg Klemp, Bernd Nowak, Winfried Schöffel, Maik Linsel, Rolf W. Menzel, Hans Marke, Antje Klauß-Vorreiter.

Die neu gegründete Energiegenossenschaft vereint seit Anfang Juli 2012 14 Bürger aus Weimar und dem Weimarer Land. Es gibt bereits weitere Interessenten. Man bewirbt sich nun zunächst um neun städtische Dachflächen, um darauf Solaranlagen zu betreiben.

Weimar. Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) drängte vergangenes Jahr auf einen "längst fälligen" Strukturwandel in der regionalen Stromversorgung: "Dazu gehören auch Energie-Genossenschaften, in denen die Bürger ihren eigenen Strom kostengünstig erzeugen", sagte er.

Zu dieser Zeit bemühten sich auch in Weimar bereits seit längerem Menschen, eine solche Genossenschaft aus der Taufe zu heben. Da war zum einen die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS): Deren Landesverband sitzt in der Weimarer Cranachstraße und stand 2010 schon einmal kurz davor, die Genossenschaft zu gründen.

Die Initiative scheiterte damals aber zunächst, weil es ihr nicht gelang, private Dachflächen für Solaranlagen anzumieten. "Wir haben Dachscouts durch die Stadt geschickt und die Leute belästigt", sagt Matthias Klauß leicht scherzhaft. Der Weimarer Ingenieur ist der Vizechef des DGS-Verbandes Thüringen. Die Suche blieb aber letztlich erfolglos, ein potentieller Vermieter sagte ab.

Im vergangenen Jahr lief Klauß der Vorsitzende der Thüringer Energie-Agentur (ThEnA), Robert Schwarz, über den Weg. Auch sie ist ein Verein mit Sitz in Weimar, in der Blumengasse. Die ThEnA bemüht sich seit Anfang 2011 um ein Projekt zur Bürgerbeteiligung in der Energieversorgung.

Die beiden Vereine beschlossen, ihre Ideen "zusammenzuschmeißen", wie es Klauß formuliert. Was indes immer noch fehlte, waren Dachflächen. Doch die Weimarer Stadtverwaltung sorgte unverhofft für Abhilfe: Sie schrieb im Frühjahr 13 städtische Dächer für Investoren aus, die diese mieten können, um darauf Solaranlagen zu errichten und zu betreiben.

Die Bewerbungsfrist endet Freitag, was die Enthusiasten nun zur Eile trieb: 14 Bürger gründeten vergangene Woche die Genossenschaft "Energie in Bürgerhand Weimar". Deren Geschäftstätigkeit gilt laut Satzung "Projekten für eine möglichst sichere, regionale, nachhaltige und preisgünstige Versorgung mit Energie und Wasser sowie Maßnahmen, die dies begünstigen".

Man will also mittel- und langfristig ein weites Feld beackern. Zunächst aber konzentriert man sich beim Ziel, umweltfreundliche Energie zu erzeugen, auf Solarstrom. "In der Photovoltaik ist die Stadt Weimar einfach wesentlich weiter in der Entwicklung als in anderen Bereichen", erklärt Robert Schwarz. Mit Argaringenieurin Katrin Karpe und Rechtsanwalt Rolf Menze bildet er den Aufsichtsrat der Genossenschaft.

Unterdessen wurde Matthias Klauß zu einem von zwei Vorständen gewählt. Er betreibt das Ingenieur- und Beratungsbüro "BioVAG", das unter anderem Betreiber von Photovoltaikanlage berät und unterstützt. Klauß' Vorstandspartner in der Genossenschaft ist Matthias Golle, Chef der Weimarer Solarenergie-Firma "Extrawatt".

Die Genossenschaft bewirbt sich laut Klauß um neun der ausgeschriebenen städtischen Dachflächen. Bekäme man für sie alle den Zuschlag, wären 650.000 Euro zu investieren.

Derzeit verfügt man über 7000 Euro, denn jedes Mitglied muss mindestens einen Geschäftsanteil zeichnen, der 500 Euro beträgt. Sollte es aber grünes Licht für die Stadtdächer geben, wollen einige Mitglieder weitere Anteile erwerben. Zudem stehen laut Klauß schon die nächsten Interessenten vor der Tür, um Mitglied zu werden. Gleichwohl müsste man einen Bankkredit aufnehmen.

Offen steht die Genossenschaft allen, die in Weimar und im Weimarer Land wohnen oder arbeiten. Kontakt gibt es unter (03643) 49 652 50 oder per E-Mail: robert.schwarz@thena.de. In Kürze soll eine Internetseite freigeschaltet werden.


Michael Helbing / 25.07.12 / TA


Bericht aus Jenapolis vom 25.7.2012

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge