BürgerEnergie-Infos 02.01.2024

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Reinhard Guthke (Diskussion | Beiträge)
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Aktuelle Version vom 2. Januar 2024, 17:55 Uhr

BürgerEnergie-Info 02.01.2024

Liebe Mitglieder und Interessenten der BürgerEnergie Jena,

mit der heutigen Information der BürgerEnergie Jena eG (BEJ) möchte ich Sie auf die öffentlichen BürgerEnergie-Treffen im neuen Jahr 2024 hinweisen und dazu einladen. Wie bisher finden diese Veranstaltungen immer donnerstags ab 19.30 Uhr im Plenarsaal des Historischen Rathauses von Jena statt.

Zunächst die Termine und Themen in Kürze:

15.02.2024: "Unternehmensstrategie 2030 der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH" 13.06.2024: "Klimaschutzagentur Jena gGmbH" 19.09.2024: "Kommunale Wärmeplanung für Jena" 14.11.2024: "Projekte der BürgerStrom Jena GmbH"

Nun weitere Erläuterungen zu den vorgenannten Themen:

Die Unternehmensstrategie 2030 der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH (SWEJP) ist auch für die Zukunft der BEJ von entscheidender Bedeutung. Die Verbindung von SWEJP und BEJ ist keine Einbahnstraße, sondern soll von beiderseitigem Nutzen sein. Vorstände und Aufsichtsräte der BEJ hatten im vergangenen Jahr 2023 mehrere Beratungen mit Mitarbeitern der SWEJP, insbesondere mit dem Ende 2022 neu geschaffenen SWEJP-Bereich „Energiedienstleistungen und Erzeugung“ (EDE), mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen SWEJP und BEJ zu intensivieren. Da blicken wir vor allem auf den Umbau der Energiewirtschaft zur Klimaneutralität im Strom- und Wärmebereich. Mit dem Ziel der Klimaneutralität - bundesweit bis 2045, in Jena bis 2035 - stehen die Jenaer Stadtwerke und insbesondere die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck vor großen Herausforderungen: Die Wärmeversorgung, die derzeit zu über 90% auf fossilem Erdgas basiert, muss auf "erneuerbare" Energiequellen umgebaut werden. Das Fernwärme- und Stromnetz muss ausgebaut werden. Neue lokale Wärmenetze müssen geplant, gebaut und betrieben werden. In Kooperation mit dem Umland von Jena muss die Gewinnung von "grünem" Strom aus Windkraft und Photovoltaik organisiert werden. Dies alles ist nötig, weil sich 2015 die Weltgemeinschaft in Paris darauf verständigt hat, die globale Erderwärmung nicht über 1,5 bis 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau ansteigen zu lassen, weil sonst unumkehrbare Veränderungen durch Kippelemente im Erdklimasystem dazu führen, dass die Erde in vielen Regionen unbewohnbar wird (man schätzt, dass 1/3 der Weltbevölkerung betroffen sein wird). Bei den BürgerEnergie-Treffen im Jahr 2023 wurden Teilaspekte der Unternehmensstrategie behandelt, nämlich im November 2023 die klimaneutrale Fernwärme, im September 2023 der intelligente Ausbau des Stromnetzes innerhalb des Projektes JenErgieReal und im Juni 2023 der Einsatz von Wärmepumpen in Einzelhäusern. Am 15. Februar 2024 wird Herr André Sack, der ab 1.2.2024 Geschäftsführer der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH sein wird, die Unternehmensstrategie 2030 der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH vorstellen und mit uns diskutieren. Dieser Termin ist auch eine gute Gelegenheit, den neuen Geschäftsführer kennenzulernen.

Im Klima-Aktionsplan (KAP), der am 19. April 2023 vom Stadtrat beschlossen wurde, heißt eine Maßnahme "Errichtung einer Klimaschutzagentur". Es ist beabsichtigt, im Jahr 2024 dafür eine gemeinnützige GmbH zu gründen, die die Umsetzung von Maßnahmen des KAP unterstützt. Als Gesellschafter werden neben der Stadt Jena auch die Stadtwerke sowie die Wirtschaft in Jena ins Boot geholt. Auch wir, die BEJ, sind von der Stadtverwaltung gebeten worden, uns daran zu beteiligen. Der Vorteil einer eigenständigen Agentur liegt u. a. in den schnelleren Entscheidungsprozessen, einer einfacheren Personalplanung, der Möglichkeit, von speziellen Förderprogrammen zu partizipieren etc. Als Beispiel einer gelungenen Einrichtung einer Klimaschutzagentur dient die Klimaschutzagentur Weserbergland gGmbH (www.klimaschutzagentur.org), die im Jahre 2010 gegründet wurde. Im September 2023 hat die Stadtverwaltung Jena ein "Konzept zur Gründung der Klimaschutzagentur Jena" vorgestellt, das zum download verfügbar ist: https://sessionnet.jena.de/sessionnet/buergerinfo/getfile.php?id=121050&type=do& Als Referent für den 13.6.2024 hat Herr Kevin Muschalle-Momberg, Klimaschutzmanager der Stadt Jena, zugesagt. Ferner wird voraussichtlich auch der bis dahin bestellte Geschäftsführer der Klimaschutzagentur, dessen Stelle gerade ausgeschrieben ist (https://karriere.jena.de/fr/node/1657), teilnehmen.

Im zurückliegenden Jahr 2023 hat das 2024 in Kraft getretene neue Gebäudeenergiegesetz, das den Rahmen für die „Wärmewende“ schafft, für erhebliche mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Die Stadt Jena hat sich frühzeitig entschlossen, im laufenden Jahr 2024 für Jena die „Kommunale Wärmeplanung“ zu erstellen. Diese Planung wird eine Grundlage für alle Haushalte der Stadt sein, die Umstellung von fossilen Energiequellen (meistens Erdgas) auf erneuerbare Quellen mit guter Beratung (auch durch die o.g. Klimaschutzagentur) anzugehen. Zwischenergebnisse der „Kommunalen Wärmeplanung für Jena“ sollen am 19. September 2024 vorgestellt und diskutiert werden. Die Jenaer Stadtwerke werden bei dieser Planung, die von der Stadtverwaltung verantwortet wird, eine wichtige Rolle spielen. Es geht bei dieser kommunalen Wärmeplanung darum, Stadtgebiete zu identifizieren, die a) mit Fernwärme versorgt werden und wo eine Ausweitung gegenüber dem derzeitigen Fernwärmevorranggebiet vorgesehen ist, b) wo lokale Wärmenetze geplant sind (beispielsweise wird gegenwärtig das Gewerbegebiet Nord dafür ins Auge gefasst, wofür Abwärme aus der Zentralkläranlage oder/und oberflächennahe Geothermie mittels Großwärmepumpe genutzt werden kann), c) wo besonders in Einzelhausgebieten die individuelle Installation von Wärmepumpen empfohlen wird und d) wo – z.B. im Umfeld des Gewerbegebietes SCHOTT - eine Versorgung mit "grünen" Wasserstoff geplant wird.

Wie eingangs berichtet, erwarten die Stadtpolitik und die SWEJP von uns als BEJ Engagement für die sozial-ökologische Umgestaltung des Energiesystems, sowohl operativ durch unseren Einsatz für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen als auch kommunikativ im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Diese Erwartungen sind konform mit dem satzungsgemäßen Zweck der BEJ, nämlich „Förderung der sozialen und ökologischen Anliegen der Mitglieder und Nachhaltigkeit bei regionalen Versorgungsdienstleistungen“. Wie in der letzten Generalversammlung der BEJ und in den BürgerEnergie-Infos des vergangenen Jahres angekündigt, haben wir als BEJ im Dezember 2023 die BürgerStrom Jena GmbH (BSJ) gegründet, um - zunächst - Photovoltaik-Projekte auf Jenaer Dächern vorzubereiten, zu planen und dann mit der BSJ als Investor bauen und später betreiben zu lassen. Wir haben dazu im Herbst 2023 mit drei Jenaer Einrichtungen, unter anderem dem Universitätsklinikum, Absichtserklärungen (Letter of Intent) vereinbart und am 21.12.2023 bei der Thüringer Aufbaubank einen Förderantrag zur Bezuschussung der Planungskosten gestellt. Im Rahmen des BürgerEnergie-Treffens am 14.11.2024 hoffen wir, über Fortschritte bei diesen Projekten der BürgerStrom Jena GmbH zur Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie von Dächern der Stadt berichten zu können.

Wir freuen uns, dass wir als BEJ in Kooperation mit dem Dezernat III der Stadtverwaltung als Veranstalter der BürgerEnergie-Treffen, auch 2024 für diese öffentlichen Veranstaltungen wieder den Plenarsaal im Rathaus nutzen dürfen.

Mit besten Grüßen verbunden mit Wünschen für ein gesundes Jahr 2024 für Sie persönlich, für gute gemeinsame Fortschritte bei der sozial-ökologischen Transformation des Energiesystems, an der wir als BEJ gemeinsam mit Ihnen mitwirken dürfen und wollen

Ihr Reinhard Guthke Aufsichtsratsvorsitzender der BürgerEnergie Jena eG

Jena, im Januar 2024

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